Über us
Willkommen bei Archive of Silence,
Wir sind ein unabhängiges Kollektiv, dessen Mitglieder im kulturellen Bereich arbeiten oder studieren und sich keiner politischen Organisation zugehörig fühlen. Unser Ziel ist es, die alarmierende Welle an gewaltvollen institutionellen Handlungen zu dokumentieren, die Solidarität mit Palästina verstummen lassen. Verbote, Kündigungen und Zensur werden verschärft. Viele, darunter auch jüdische Menschen, haben ihre Jobs verloren. Veranstaltungen wurden abgesagt. Einige Personen wurden sogar öffentlich diffamiert. Wir weigern uns, diesen Zustand zu akzeptieren.
Dieses digitale Archiv dient denjenigen Stimmen als Plattform, die die einseitige politisch-mediale Sichtweise auf Israel-Palästina herausfordern, ergänzen oder bekämpfen und die aufgrund dessen marginalisiert oder unterdrückt werden. Archive of Silence spricht auch diejenigen an, die Machtpositionen innehaben, allen voran Politikerinnen, Direktorinnen kultureller Institutionen und Universitätsleitungen: Wir sehen euch und wir ziehen euch für eure Komplizenschaft zur Rechenschaft! Wir wehren uns gegen eure antidemokratischen Verbote und die Verdrängung öffentlicher Räume. Wir sind gegen antipalästinensischen, antiarabischen und antimuslimischen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen jede andere Form der Diskriminierung.
Archive of Silence positioniert sich als Form des Widerspruchs gegen diese narrative Verengung und sammelt Fälle des zum Schweigen Bringens, um sicherzustellen, dass diese Ungerechtigkeiten nicht vergessen werden. Auf dieser Plattform werden wir sowohl öffentliche Fälle als auch anonyme Geschichten veröffentlichen. Auf diese Weise wollen wir die aktuelle Repression festhalten und Institutionen anhand dieser Dokumentation für ihre Mitschuld in Verantwortung nehmen.
Deutschland befindet sich wieder einmal auf der falschen Seite der Geschichte.
Wir werden nicht schweigen und wir werden nicht vergessen.
Wenn Du an unserer Mission interessiert bist, kannst Du uns unterstützen, indem Du Deine Geschichte über das Formular (Link in der Bio) mit uns teilst oder betroffene Personen dazu ermutigst.
Lasst uns das Schweigen in Handlung verwandeln!
Für die Meinungsfreiheit
und für ein freies Palästina.
KONTEXT:
Seit dem schrecklichen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat die israelische Besatzung Tausende von Menschen im belagerten Gazastreifen getötet – eine drastische Eskalation der bereits lange andauernden Vertreibung und Herabwürdigung der Palästinenserinnen. Menschen auf der ganzen Welt müssen jetzt miterleben, wie mehr als eine Million Zivilistinnen im Gazastreifen unter dem Vorwand der Bekämpfung der Hamas Opfer von Flächenbombardements und Vertreibung werden, abgeschnitten von Wasser, Internet, Nahrung, Treibstoff und Medizin. Wissenschaftler*innen warnen, dass Israels erklärte Ziele und Handlungen der Definition von Völkermord entsprechen und dass ein sofortiger Waffenstillstand erforderlich ist, um das Schlimmste zu verhindern.
Die deutsche Regierung spricht der israelischen Regierung und ihrem militärischen Vorgehen im Namen der deutschen Staatsräson und der „historischen Verantwortung” ihre volle Unterstützung zu. Neben der militärischen Unterstützung wird die Situation hierzulande aber auch dafür genutzt, bereits lange brodelnden Rassismus und rechten Tendenzen „freie Fahrt” zu geben. Dies hat u.a. die Kriminalisierung arabischer Gemeinden, Unterdrückung der Palästina-Solidarität mithilfe von Polizeibrutalität, Antisemitismus in der Form von Ausgrenzung antizionistischer Juden*Jüdinnen sowie die Zerstörung von Karrieren durch Kündigungen oder öffentliche Diffamierung zur Folge. In den letzten Wochen kam es so zu einem beunruhigenden Anstieg von Verboten und Absagen – von friedlichen Protesten über Theaterveranstaltungen bis hin zu Preisverleihungen.
Zusammenkünfte, die in der aktuellen Situation eine wichtige Plattform für Trauer und Diskurs hätten bieten können, wurden verboten. Auch die im Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit stand einigen Gruppen in der letzten Zeit nicht mehr zur Verfügung. Trotz all dieser Herausforderungen werden die Rufe nach Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit jeden Tag lauter.